Vom Leitbild zur Maßnahme:
Wie wir gemeinsam das Mobilitätskonzept voranbringen
Nach den erfolgreichen Beteiligungsformaten im letzten Herbst ging es nun in die nächste Runde: In zwei Workshops haben Bürgerinnen und Bürger sowie kommunale Vertreterinnen und Vertreter intensiv an der Weiterentwicklung des Integrierten Mobilitätskonzepts gearbeitet. Gemeinsam wurden Handlungsfelder vertieft, Ideen weiterentwickelt und Strategien zur Umsetzung diskutiert – offen, kritisch und mit viel Engagement.
Von Mobilitätsbedürfnissen zum Leitbild
Die Grundlage für die Workshops bildeten die Ergebnisse der bisherigen Beteiligung. Die Bernard Gruppe präsentierte die zentralen Mobilitätsbedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger, die in den vergangenen Monaten durch Umfragen und Workshops ermittelt wurden. Daraus wurde ein Leitbild für die Mobilitätsentwicklung im Landkreis abgeleitet. Dieses Leitbild diente als Richtschnur für die Identifikation von sechs Handlungsfeldern, die nicht nur auf das Leitbild einzahlen, sondern auch von Landkreis und Kommunen aktiv beeinflusst werden können:
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Klimafreundliche Mobilität als Teil der regionalen Identität
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Weitere Strategien zur Verkehrsvermeidung
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Umgestaltung Straßenraum zu Gunsten des Umweltverbundes
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Finanzielle Anreize bei Nutzung des Umweltverbundes
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Ausbau und Nutzung von Sharing-Angeboten
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Weitere Angebote bei Mobilitätsstationen (auch über Mobilität hinausgehend)
Workshop 1: Bürgerbeteiligung im Fokus
Beim ersten Workshop kamen rund 40 Bürgerinnen und Bürger vor Ort zusammen, vier weitere waren online zugeschaltet. Viele von ihnen hatten bereits an einer Umfrage oder einer vorherigen Veranstaltung teilgenommen.
Nach einer Einführung in den aktuellen Stand des Projekts ging es in die interaktive Phase: In einer Speed-Debating-Runde tauschten sich die Teilnehmenden in Kleingruppen zu den sechs Handlungsfeldern aus. Sie erarbeiteten kreative Ideen, entwickelten erste Maßnahmenansätze und diskutierten kontrovers. Besonders wertvoll war dabei der offene Austausch über unterschiedliche Perspektiven und Bedürfnisse. Alle Vorschläge wurden auf Moderationskarten gesammelt und dokumentiert.
Workshop 2: Kommunen bringen ihre Perspektiven ein
Der zweite Workshop richtete sich an Kommunalvertreterinnen und -vertreter sowie Bürgermeister. Eine Besonderheit: Die gesammelten Vorschläge der Bürgerinnen und Bürger aus dem ersten Workshop standen an den Thementischen bereits zur Diskussion. So konnten die Teilnehmenden direkt auf die Ideen der Bevölkerung eingehen, eigene Anregungen ergänzen und auch Herausforderungen benennen. Auch hier wurde teils kritisch diskutiert – ein wichtiger Aspekt, um ein Mobilitätskonzept zu entwickeln, das realistisch umsetzbar ist und den Bedürfnissen der Menschen im Landkreis gerecht wird.
Wie geht es weiter?
Alle erarbeiteten Vorschläge und Ideen werden nun in den weiteren Prozess des Integrierten Mobilitätskonzepts aufgenommen. Das fertige Konzept soll im Oktober im Kreistag beschlossen und anschließend in einer öffentlichen Infoveranstaltung vorgestellt werden.
Übrigens: Themen wie Bus und Bahn standen in den Workshops nicht im Fokus. Denn während die Bahn in der Zuständigkeit des Freistaats liegt, wird der Busverkehr im Rahmen der aktuellen Fortschreibung des Nahverkehrsplans (NVP) bereits überarbeitet.
→ Hier geht's zum Artikel über Unterschied zwischen dem NVP und dem Mobilitätskonzept
Kritik? Nehmen wir ernst!
Die Workshops haben nicht nur wertvolle Ideen hervorgebracht, sondern auch kritische Stimmen und unterschiedliche Meinungen. Genau diese Vielfalt macht den Prozess so wichtig: Ein Mobilitätskonzept kann nur erfolgreich sein, wenn es die Interessen und Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger sowie der Kommunen gleichermaßen berücksichtigt. Deshalb nehmen wir die geäußerte Kritik ernst und lassen sie in die weitere Konzeptentwicklung einfließen.
Danke für das Engagement!
Die Workshops haben gezeigt, wie wichtig die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger sowie der Kommunen für die Entwicklung eines tragfähigen Mobilitätskonzepts ist. Vielen Dank an alle, die sich eingebracht, mitdiskutiert und Ideen entwickelt haben – wir freuen uns auf die nächsten Schritte!