Seiteninhalt

Genetische Untersuchung bei Verdacht auf Wolf

Das Bayerische Landesamt für Umwelt veröffentlicht dazu folgende Informationen:

  • Methode

Eine genetische Untersuchung dient hauptsächlich der Ersterfassung von Wolfsindividuen im Zuge des Monitorings. Ist ein Wolf in einem Gebiet einmal genetisch erfasst und es besteht kein Hinweis auf einen weiteren Wolf, liegen weitere Untersuchungen im Ermessen des Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU). 

Bei Nutztieren beauftragt das Landesamt für Umwelt eine genetische Untersuchung, wenn nach Erst- und Zweitdokumentation eine Beteiligung durch einen Wolf nicht ausgeschlossen werden kann.

  • Verzicht auf genetische Untersuchung

Bei eindeutigen Merkmalen auf andere Todesursachen (z.B. kleine Zahnabstände bei Bissen) erfolgt keine genetische Untersuchung.
Liegt der Hinweis zu lange zurück (deutlich über 24 Stunden), sinkt die Chance, den Verursacher festzustellen (egal ob Riss oder Losung). Dies hat mehrere Gründe:

    • Die Genetik ist durch Witterung (Sonne, Niederschlag) unbrauchbar geworden.
    • Die Genetik wurde durch andere Tiere stark verunreinigt (z.B. „übermarkieren“ einer Wolfslosung durch Hund/ Fuchs, Nachnutzung eines Kadavers durch Aasfresser).
    • Die Verwesung eines Kadavers ist fortgeschritten.
  • Probenahme

Die genetische Probennahme wird durch eine fachkundige Person (z.B. Mitglied Netzwerk Große Beutegreifer) durchgeführt. Je frischer die genetischen Spuren sind, umso besser funktioniert die Auswertung.

  • Untersuchungsstelle

Das Landesamt für Umwelt beauftragt die genetische Untersuchung ausschließlich beim Senckenberg-Institut für Wildtiergenetik. Privatpersonen können zwar Proben an dieses Institut senden, diese
aber nicht beauftragen – dies obliegt den jeweils zuständigen Fachbehörden der Bundesländer.
Das Senckenberg Institut ist das Referenzlabor für alle Bundesländer. Dadurch ist es möglich, in verschiedenen Analyseschritten das Herkunftsrudel neu erfasster Wölfe zu bestimmen (wenn dieses bereits in Deutschland erfasst ist) oder verschiedene Ereignisse einem bestimmten Wolf über die Länder hinweg zuzuordnen.

  • Dauer der genetischen Untersuchung

Die durchschnittliche Auswertungszeit einer Probe beträgt 5 bis 10 Werktage. Genetische Proben, welche an Nutztieren genommen wurden, werden priorisiert behandelt. Je nach Auftragsvolumen (aus ganz Deutschland) können diese Untersuchungszeiten abweichen.