Altes Haus, neue (Klimaschutz-) Technik
Fragen Sie sich auch immer wieder, wie man alte Gebäude im Oberland mit der neusten Energietechnik ausstatten kann? Alexander S. hat sich diese Frage auch gestellt und lebt mittlerweile ganz nach dem Motto „Geht nichts, gibt’s nicht“.
Er hat für jedes Problem eine Lösung gefunden:
Für ein Haus aus dem Jahr 1920 ist das eine beeindruckende Leistung.
Der Strom dieses Hauses wird auf dem Dach und der Garage über eine PV-Anlage mit 24,5 kWp generiert. Jeder Quadratmeter freie Fläche wird genutzt. Mit dem erzeugten Strom wird der Stromverbrauch des eigenen Hauses und das der Eltern gedeckt und die 27 kWh Batteriespeicher im Keller aufgefüllt. Außerdem werden über vier Wallboxen bislang zwei, demnächst drei eigene E-Autos geladen sowie eine Lademöglichkeit für Besucher bzw. Urlauber gestellt. Die PV-Anlagen sind Moduloptimiert, das heißt auch bei Verschattung einzelner Module kann maximale Leistung erreicht werden.
Geheizt werden beide Gebäude über eine 34 kW Pelletsheizung, die insgesamt 1700 L Pufferspeicher beheizt. Von dort aus wird die Heizungsanlage betrieben sowie das Brauchwasser erwärmt. Dieses System wird durch eine Solarthermieanlage, einen 12kW wassergeführten Kaminofen und einen elektrischen Heizstab (9kW) ergänzt. Dadurch kann der eigens produzierte Strom ebenfalls in Wärme umgewandelt werden. Außerdem nutzen sie eine Frischwasserstation um mögliche Legionellenprobleme zu umgehen. Die Wallboxen und der Heizstab funktionieren mit Überschussregelung, sprich das was an Strom gerade nicht vom Haus verbraucht wird oder in den Batterien gespeichert werden kann, geht in die Autos und/oder den Heizstab.
Eckdaten:
- Haushalt mit 6 Personen (3 Generationen)
- Verbrauch Wärme: ca. 10 t/a Pellets + ca 8 Ster Brennholz
Die Pelletsmenge sollte nächstes Jahr um ca. 1t fallen, da der Heizstab zwischen Mai und September mittlerweile fast vollständig das warme Wasser erzeugt.
- Verbrauch Strom: 18.000 – 20.000 kWh Strom/Jahr
2021 wurden ca. 5100 kWh Strom zugekauft und 5.500 kWh eingespeist. Rechnerisch ist die Eigendeckung bei 100%, durch die jahreszeitliche Verschiebung ist ein Zukauf zwischen November und Februar notwendig.
- Kosten: Der sechsköpfige Haushalt verbraucht Strom im Gegenwert von 4.500€/a. Die tatsächlichen Stromkosten liegen bei ca. 450€. Die Investitionskosten lagen bei ca. 70.000 €. Bei den aktuellen Strompreisen wird sich Anlage wird sich somit nach 17,5 Jahren amortisieren. Sollten die Strompreise noch steigen wird der Break Even schon nach 13-15 Jahren erreicht.
Das gesamte Projekt ist über die Jahre gewachsen und wurde optimiert. Um hier den Überblick zu behalten hat Alexander S. einen genauen Plan, welches Teil wie miteinander verbunden ist. Wenn man mit ihm spricht merkt man aber sehr schnell, dass er eigentlich alles im Kopf hat.
Möchten Sie wissen wie er es geschafft hat, das alte Gebäude zukunftsfähig auszustatten oder sich anschauen, wie das Zusammenspiel der Technologien in Realität aussieht?